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Ahlen hat einen „Platz der Weißen Rose“

Gedenkstein und Ort erinnern an die Widerstandsgruppe Weiße Rose

Die Grünanlage im Burbecksort zwischen Mammutschule und JuK-Haus heißt seit Dienstagabend „Platz der Weißen Rose“. Bürgermeister Dr. Alexander Berger und Ratsmitglied Manfred Kreutz enthüllten einen Gedenkstein, der an die Widerstandsgruppe erinnert. Ihre Mitglieder, darunter die Geschwister Scholl, wurden 1942 enttarnt und von der NS-Diktatur ermordet.

An der kleinen Feierstunde nahmen zahlreiche Bürgerinnen und Bürger sowie die früheren Bürgermeister Horst Jaunich und Benedikt Ruhmöller teil.

Der Bürgermeister betonte, dass Sophie und Hans Scholl Werte wie Achtsamkeit, Wertschätzung und Toleranz mit der größten Konsequenz gelebt haben, zu der Menschen überhaupt fähig sein können. „Ihr Begriff von Verantwortung und Ethik erlaubte es nicht, angesichts von Verfolgung, Unrecht, Terror und Krieg das eigene Leben zu schonen. Sie setzten es mutig und ohne zu zweifeln aufs Spiel, um dem grauenhaften Diktator die Stirn zu bieten.“ Dass die Demokratie jeden Tag aufs Neue erkämpft und verteidigt werden will, erführen die Menschen auch heute schmerzlich. Mit Angst und Schrecken werden die Nachrichten vom tapferen Freiheitskampf des ukrainischen Volkes verfolgt. Hans und Sophie Scholl sowie deren Freundinnen und Freunde von der Weißen Rose hätten in einer Zeit der Barbarei und des Zivilisationsbruchs Haltung bewiesen. „Sie machten sich damit zu Vorbildern, denen nachzutrachten heute wichtiger ist denn je“, würdigte Berger deren Wirken.

Dr. Alexander Berger und Manfred Kreutz enthüllten den Gedenkstein

In seiner Ansprache erinnerte Bürgermeister Berger daran, dass nach Auslaufen der Geschwister-Scholl-Schule 2017 die öffentliche Erinnerung an Geschwister Scholl und Weiße Rose im Bewusstsein der Stadt zu verblassen drohte. „Ich habe deswegen seit Schließung der Geschwister-Scholl-Schule immer wieder dafür geworben, das Vermächtnis von Hans und Sophie Scholl in unserer Stadt auf Dauer zu bewahren.“ Auf große Zustimmung sei in der Abschiedsfeier aus Anlass der Schulschließung sein Vorschlag gestoßen, Grünanlage und Spielfläche künftig als den Geschwister-Scholl-Park zu bezeichnen. Weitere Ideen folgten, und am Ende habe sich ein Antrag der SPD durchgesetzt, die Wahl fallen zu lassen auf die Bezeichnung Platz der Weißen Rose. „Es war ein sehr passender Beschluss, es war ein einstimmiger Beschluss, und das freut mich ganz besonders“, so Berger.

SPD-Ratsmitglied Manfred Kreutz erinnerte an die Erinnerungskultur, die seit vielen Jahren in Ahlen gepflegt werde. Zusammen mit den gelebten Städtepartnerschaften sei sie ein Beitrag für den Frieden und die Freiheit. Laut Antrag seiner Fraktion soll mit der Benennung der Grünfläche die Widerstandsbewegung Weiße Rose gewürdigt werden, deren Mitglieder sich in der NS-Zeit unter Einsatz ihres Lebens gegen Terror und Willkürherrschaft auflehnten. „Gleichzeitig soll es als deutliches Zeichen gegen nationalsozialistisches und rechtsradikales Gedankengut in der Gegenwart und für mehr Zivilcourage stehen. Der Bereich bietet die ideale Verbindung zur Lebensweise der damaligen Widerstandsbewegung mit seinen Bildungseinrichtungen wie Schule, Sport und Kultur und dient als Ermahnung an zukünftige Generationen, ihre Kraft in Bildung und nicht in Gewalt zu stecken“, lautet der Appell in Antrag und Beschluss.

VHS-Leiterin Nadine Köttendorf begrüßte die Besucherinnen und Besucher ...


... unter ihnen die Altbürgermeister Horst Jaunich und Benedikt Ruhmöller

Quelle: Stadt Ahlen | Fotos: Stadt Ahlen

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Ich bin Michael Kayser, in Ahlen geboren und aufgewachsen und lebe seit 51 Jahren in meiner Heimatstadt Ahlen.
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